Table of contents
Share Post

Mit großen Flächen kennt er sich aus: Nikolaus Kriese, vierfacher Vater, gelernter Theatermaler, Künstler. Derzeit gestaltet er zusammen mit einem Künstlerkollektiv die Turnhalle in der Geraaue und verhilft der in die Jahre gekommenen Sportstätte so zu neuem Glanz.

Nach einer energetischen Sanierung des Gebäudes, soll die Turnhalle nun auch nach außen hin moderner und fröhlicher wirken. Eine Herausforderung bei einem Bau, der dem sozialistischen Realismus entstammt und dem sein Alter in Formen und Farben anzusehen ist.

Doch Nikolaus Krieses Kunst lässt die Hässlichkeit der Halle schon im derzeitigen Entstehungsprozess untergehen. Bunte und großflächig aufgebrachte Farben bringen die Halle zum Leuchten, drei Meter hohe, gemalte Sportler erinnern an die Funktion des Gebäudes. Eine Kunst-Idee, die auch Erfurts Stadtoberen gefiel, sodass Kriese sich bei einer öffentlichen Ausschreibung gegen einige Mitbewerber durchsetzen konnte.

„Ich möchte hier ganz bewusst meine Handschrift hinterlassen“, erklärt Nikolaus Kriese, während er bei 28 Grad Celsius und prallem Sonnenschein grüne Farbe auf die hellgelbe Hallenwand aufträgt. Bunte und wohltemperierte Farben, große Flächen, ausdrucksstarke Motive, das ist es, was sich unter dieser „Handschrift“ zusammenfassen lässt. Und natürlich geht es – wie kann es bei einer Turnhalle anders sein – auch um Sport. Für sein Konzept habe er sich verschiedene Sportarten ausgesucht, die in dem Fassaden-Werk eine Rolle spiele. Darunter Handball, Schwimmen und Laufen. „Es geht dabei aber vor allem darum, zu zeigen, dass Sport inklusiv ist, dass er Spaß macht und dass jeder mitmachen kann“, sagt Kriese und erklärt damit, weshalb auch People of Color, ein Rollstuhlfahrer und ein alter Mann auf dem Bewegungsbild integriert sind.

Dabei sei es gar nicht so einfach, bei dem hiesigen Wetter an dem Auftrag zu arbeiten. „Als wir vor drei Wochen anfingen, da hatte ich noch zwei Jacken an. Heute sind wir dankbar, wenn der Schatten um das Gebäude wandert“, meint Nikolaus Kriese, dem die Sonne – wie zum Beweis – beide Schultern in sattes Rot gefärbt hat.

Etwa 20 bis 30 Tage will Nikolaus Kriese, der von Künstlerkollektiv bei der Ausführung seines Konzepts unterstützt wird, an der Gestaltung der Turnhalle arbeiten. In dieser Zeit sollen 120 Liter hochwertige Fassadenfarbe aufgebracht werden, unzählige Farb-Nuancen entstehen auf der Wand.

Dabei geht es für Nikolaus Kriese jedoch nicht nur darum, ein großes Auftragswerk zu vollenden: „Wir wollen hier etwas schaffen, das bleibt. Etwas, das auch auf die Bundesgartenschau ausstrahlt und die Geraaue noch attraktiver macht.“

Ganz bewusst habe er daher auch Blumen und viel blaue und grüne Landschaftseindrücke in seine Arbeit integriert: „Ich habe mich von Thüringer Wäldern, aber auch von der Geraaue selber inspirieren lassen.“

von Paul-Philipp Braun

Nikolaus Kriese

Stay in the loop

Subscribe to our free newsletter.

[fusion_form form_post_id="576" margin_bottom="0px" hide_on_mobile="small-visibility,medium-visibility,large-visibility" /]

Related Articles